Gartenbaumuseum

"Das Geheimnis der Kamelie"

- eine Tafelausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Dresdens

Aus Anlass des 200. Geburtstages der berühmten Kamelie im Schlossgarten von Dresden - Pillnitz konzipierte die Geschäftsstelle Schloss & Park Pillnitz der Verwaltung der Staatlichen Schlösser & Gärten Dresdens eine Tafelausstellung. Es galt, die älteste und größte (9 Meter hoch) gefüllt blühende Kamelie nördlich der Alpen zu würdigen und diejenigen, die sich mit ihrer aufwendigen Pflege so fachkundig und erfolgreich befassen. Die Ausstellung zeigte den Weg der Kamelie von ihrer Entdeckung in Asien bis zu ihrer Verwendung in Europa. Die hohe Wertschätzung, welche die Kamelie in ihren Heimatländern seit Jahrhunderten genoss, zeigte sich auch in der Kunst und in der Kultur. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Kamelie in Europa zu einer ausgesprochen Modepflanze. Eine berühmte
Kamelien-Verehrerin war die französische Kaiserin Joséphine (1763-1814), die in Malmaison eine Kamelien-Sammlung unterhielt. Klemens Wenzel Fürst von Metternich (1773-1859) begeisterte sich ebenfalls für Kamelien. Und es handelte sich anfangs in der Tat um ein fürstliches Vergnügen. Denn der Kaufpreis für eine Kamelie entsprach 1825 etwa dem Monatslohn eines Textilarbeiters. Die Kamelie fand nun vielfache Verwendung: als Dekoration einer festlichen Tafel, im Kranzschmuck einer Totenfeier oder als Blumenschmuck im Haar. Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden in und um Dresden zahlreiche Zierpflanzengärtnereien gegründet, von denen die Kameliengärtnerei der Brüder Seidel von 1813 in Deutschland die berühmteste wurde. In Gent muss die Kameliengärtnerei Verschaffelt von 1825 genannt werden. Rätselhaft bleibt, warum die Kamelie ab etwa 1890 aus der Mode kam. An ihre Stelle traten langstielige Rosen, Nelken und Chrysanthemen.